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Vorhersage von Wasserextremen

Die Vorhersage von Wasserextremen ist von entscheidender Bedeutung für den Umgang mit Extremereignissen.

Nach den Dürreperioden 2018 bis 2020 ist das Wasserextrem Niedrigwasser stärker ins Blickfeld gerückt. Eine zuverlässige Vorhersage von Niedrigwasserständen in den Gewässern ist die Basis für das Niedrigwassermanagement von Behörden, Binnenschifffahrt und Energieversorgern.

Hochwasser- und Wettervorhersagen sind die Voraussetzung für umfangreiche Reaktionsmöglichkeiten zur Vermeidung von Hochwasserschäden und damit wichtig für das Krisenmanagement und die private Eigenvorsorge.
Ein Hochwasser beginnt meist mit kräftigen Niederschlägen oder/und einer starken Schneeschmelze. Flusshochwasser lassen sich mittlerweile durch Hochwassermodelle und -warnsysteme regional und zeitlich gut vorhersagen. An großen Flüssen liegen die Vorwarnzeiten bei mehreren Tagen. Je kleiner das Einzugsgebiet eines Gewässers ist, desto kürzer sind die Vorwarnzeiten. Bei kleinen Gewässern ist eine klare Abgrenzung zwischen Flusshochwasser und der Überflutung durch Starkregen kaum möglich, da die Überflutungen oft aus einer Kombination von oberflächlichem Abfluss und ausuferndem Gewässer entstehen.

Obwohl Wetterwarnungen immer zuverlässiger werden, sind orts- und zeitscharfe Vorhersagen für Starkregenereignisse in absehbarer Zeit kaum möglich. Neben der Weiterentwicklung der Vorhersagemodelle ist es wichtig, die Kommunikation zwischen Vorhersagedienst einerseits und Katastrophenschutz sowie Bevölkerung andererseits weiter zu verbessern. Da Starkregenereignisse sehr kleinräumig und lokal auftreten, ist die Erfassung durch zentrale Wetterdienste nicht immer möglich. Lokale Informationen zur Wetterentwicklung können hilfreich sein. Ein gutes Beispiel dafür gibt es in der Region Ravensburg: hier unterstützen die sogenannten Fachberater Meteorologie die Feuerwehren mit ihrem Wissen.

Die Hochwassermeldeordnung (HMO) stellt sicher, dass die betroffenen Kommunen, zuständigen Behörden und Dienststellen über aufkommende Hochwassergefahren unterrichtet werden und die erforderlichen Abwehrmaßnahmen einleiten können.

Information zur Vorhersage von Wasserextremen

Die Hochwasser-Vorhersage-Zentrale (HVZ) stellt in Baden-Württemberg aktuelle Hoch- und Niedrigwasserinformationen nach dem „Holprinzip“ über verschiedene Informationswege zur Verfügung. Neben aktuellen Wasserstands- und Abflussdaten von rund 265 Pegeln im Land sowie der Vorhersage von Wasserständen und Abflüssen für 90 Pegel finden Sie hier auch die Informationen von 390 Niederschlags­messstationen. Für kleine Einzugsgebiete (unter 200 km²) gibt es eine landkreisscharfe Hochwasserfrühwarnung. 
In der Kompaktinformation "Die Hochwasservorhersagezentrale der LUBW" w
erden die Dienste der HVZ vorgestellt und der optimale Umgang mit den verfügbaren HVZ-Informationen erläutert.

Für den Bodensee geben Baden-Württemberg, die Schweiz und Vorarlberg gemeinsam Hochwasserinformationen auf der Seite www.bodensee-hochwasser.info heraus.

Aktuelle Wetterwarnungen liefern der Deutsche Wetterdienst (DWD) und die Seite www.unwetterzentrale.de.